Wanderschuhe: Der Grundstein deiner Ausrüstung fürs Wandern

Die Wahl der richtigen Wanderschuhe ist essenziell. Sie sollten nicht nur bequem sein, sondern auch ausreichend Halt und Stabilität bieten. Überlege dir, für welche Wanderungen du deine Schuhe primär brauchst? Optimalerweise sind deine Wanderschuhe wasserdicht, es gibt diesbezüglich aber Unterschiede. Je dichter deine Schuhe, je weniger atmungsaktiv sind sie in der Regel.

Die Sohle sollte ebenfalls deinen Präferenzen entsprechen: Für primär gemütliche Wanderungen darf die Sohle gerne auch etwas weicher und dadurch der Schuh insgesamt etwas bequemer sein. Für anspruchsvolle Bergwanderung sollte die Sohle gerade im Frontbereich robuster und härter sein. Hier empfiehlt sich unter Umständen sogar ein bedingt steigeisenfester Bergschuh.

In Bezug auf die Passform: Gut sitzende Wanderschuhe verhindern Blasen und sorgen für mehr Trittsicherheit auf unebenem Gelände. Teste vor dem Kauf das Schnürsystem eingehend. So findest du heraus, ob dein Fuss stabil im Schuh sitzt und ob der Wanderschuh auch satt geschnürt genug komfortabel ist. Denke daran, sie vor der ersten langen Wanderung einzulaufen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Lederschuhe passen sich in der Regel im Laufe des Tragens besser an deinen Fuss an als reine Gore-Tex-Schuhe.

Wandersocken: Komfort steigern und Blasen vermeiden

Die richtigen Wandersocken sind ein wichtiger Bestandteil deiner Wanderausrüstung und tragen massgeblich dazu bei, Blasen und Druckstellen zu vermeiden. Wähle Socken aus atmungsaktiven, feuchtigkeitsableitenden Materialien wie Merinowolle oder speziellen synthetischen Fasern. Diese halten deine Füsse trocken und reduzieren die Reibung. Achte darauf, dass die Socken gut gepolstert sind, besonders für zusätzlichen Schutz an Ferse und Zehen. Bei breiten Füssen mit Tendenz zu Plattfüssen ist eine zusätzliche Verstärkung am Aussenrist ebenfalls hilfreich. Trockne auf längeren Touren jeweils über Nacht deine Socken, den Feuchtigkeit im Schuh und am Fuss erhöht das Risiko von Blasen.  Eine bewährte Methode zur Vorbeugung von Blasen ist das Tragen einer dünnen Basisschicht aus Linersocken unter den eigentlichen Wandersocken. So bleiben deine Füsse auch nach vielen Kilometern schmerzfrei und gut geschützt.

Tipp: Du kannst Blasen auch vermeiden, indem du potentiell gefährdete Stellen am Fuss schon vor der Wanderung mit Blasenpflaster abklebst. Diese kannst du z.T. mehrere Tage am Fuss lassen, solange sie nicht verrutschen während dem Wandern. Auch solltest du neue Schuhe unbedingt genügend einlaufen, bevor du auf eine längere Tour startest.

Wanderstöcke: Unterstützung in jedem Gelände

Wanderstöcke sind ein oft unterschätztes Hilfsmittel bei der Ausrüstung fürs Wandern. Sie bieten zusätzliche Stabilität und entlasten deine Gelenke, besonders bei langen Touren in anspruchsvollem Gelände und langen Abstiegen. Achte auf verstellbare Modelle mit Teleskop-System, damit du die Länge je nach Steigung anpassen kannst. Zusammenfaltbare Stöcke sind zwar platzsparender, aber oft weniger robust und lassen sich kaum verstellen.

Wanderstöcke aus leichtem Material wie Aluminium oder Carbon sind besonders leicht und sparen Gewicht gerade auf längeren Touren. Achte auf ergonomische Griffe und die Möglichkeit, sie kompakt zu verstauen. Ebenfalls praktisch: Viele Wanderstöcke sind auch unterhalb des eigentlichen Griffs gepolstert. Du kannst sie so in steilem Gelände auch in der Mitte gut greifen und so einfach das Gleichgewicht behalten.

Viele Wanderstöcke kannst du zudem auch praktisch fürs Skitouren verwenden. Achte darauf, dass du am unteren Ende kleine Schneetellerchen montieren kannst. So kannst du sie fast das ganze Jahr über nutzen. Wichtig vor allem im Winter nach einer Skitour: lagere die Stöcke ganz ausgefahren oder trockne sie zuerst, bevor du sie zusammenfährst. Andernfalls verkalken sie und du kannst sie nicht mehr so reibungslos ein- und ausfahren.

Funktionskleidung: Schicht für Schicht gut eingepackt

Die richtige Funktionskleidung hält dich lange trocken und warm, ohne dass du ins Schwitzen gerätst. Genauer gesagt: Das Schwitzen kannst du kaum vermeiden. Aber funktionelle Kleidung hilft dir, die Feuchtigkeit besser nach aussen zu tragen. Ausserdem trocknet Funktionskleidung schneller nach einer Wanderung. Egal ob über dem Ofen in der Hütte oder vor dem Zelt in der Sonne. Das Zwiebelprinzip ist hierbei das A und O.

Rucksack: Dein zuverlässiger Begleiter auf jeder Wanderung

Ein gut sitzender Rucksack ist nebst den Wanderschuhen wohl der wichtigste Teil deiner Wanderausrüstung. Achte darauf, dass er gut gepolsterte Schultergurte und einen stabilen Hüftgurt hat, um das Gewicht gleichmäßig zu verteilen. Auch sollte die länge des Rucksacks auf die Grösse deines Oberkörpers respektive die Länge deines Rückens abgestimmt sein. Probiere unterschiedliche Modelle unbedingt vorher aus, bevor du einen Rucksack kaufst.

Die Grösse deines Rucksacks hängt von der Länge und dem Niveau deiner Wanderung ab. Für Tagestouren reicht meist ein 20-30 Liter Rucksack. Versuche ohnehin, so wenig wie möglich und nur so viel wie nötig einzupacken. Es lohnt sich darauf zu achten, ob du deine Flasche ausserhalb des Rucksacks montieren kannst oder ob dieser ein separates Fach für einen Trinksack hat. Je nach dem ob du für das Trinken eine Flasche oder einen Trinkbeutel bevorzugst.

Für mehrtägige Touren brauchst du hingegen einen grösseren Rucksack. Wie viel Volumen du brauchst, hängt von der Dauer der Wanderung ab und ob du in Hütten oder im Zelt übernachtest. Wenn du eine mehrtägige Hüttentour unternimmst, bist du mit 30-45 Liter schon gut unterwegs. Nebst der Ausrüstung für Tagestouren benötigst du zusätzlich lediglich einen Hüttenschlafsack, Toilettenartikel und etwas Ersatzwäsche.

Wenn du mit dem Zelt unterwegs bist, brauchst du deutlich mehr Volumen und trägst auch einige Kilos mehr auf dem Wanderweg. Hier lohnt sich ein robustes Modell ab 60 Liter. Viele Rucksäcke haben eine praktische Regenhülle mit integriert. Achte darauf, dass diese gross genug ist auch wenn du bspw. das Zelt ausserhalb des Rucksack montierst.

Erste-Hilfe-Set: Für den Notfall gerüstet

Auch ein Erste-Hilfe-Set gehört zu jeder Wanderausrüstung. Es sollte Pflaster, Verbände, Desinfektionsmittel und persönliche Medikamente enthalten. Auch praktisch sind Einweghandschuhe. Zusätzlich sind Rettungsdecke und eine kleine Schere hilfreich. Überprüfe regelmäßig den Inhalt deines Sets und ergänze fehlende oder abgelaufene Artikel. Auch Blasenpflaster und Kontaktlinsen sind in der Apotheke am richtigen Ort verstaut.

Navigation: Sichere Orientierung im Gelände

Eine verlässliche Navigation ist auf jeder Wanderung unverzichtbar. Die Auswahl reicht dabei von klassischen gedruckten Wanderkarten bis zu modernen GPS-Geräten mit Routingfunktion und jedem erdenklichen Schnick-Schnack. Auch Wander-Apps für das Smartphone sind praktische Helfer. Verlasse dich jedoch nie nur auf digitale Geräte. Insbesondere die Navigation mit dem Smartphone stösst schnell an seine Grenzen. Das Navigieren verbraucht in der Regel viel Akku. Und gerade in den Bergen ist der Mobilfunkempfang eingeschränkt.

GPS-Geräte sind hier zuverlässiger und funktionieren bspw. auch bei tieferen Temperaturen wesentlich stabiler als Smartphones. Und auch GPS-Geräte benötigen Strom. Packe auf jeden Fall Ersatzbatterien in deinen Rucksack. Es kann auch Sinn machen, das GPS im wesentlichen als Backup dabei zu haben und primär mit gedruckten Karten zu navigieren.

Eine gute Wanderkarte und ein Kompass sollten sowieso immer dabei sein, falls die Technik versagt. Übe den Umgang mit Karte und Kompass, bevor du dich auf den Weg machst. Gerade für längere Touren auf Fernwanderwegen kann es zusätzlich hilfreich sein, vorab die Route zu studieren, einzuzeichnen und markante Punkte (bspw. Schlüsselstellen, Wasserstellen, Umkehrpunkte) zu markieren.

Verpflegung: Energie und Wasser für unterwegs

Ausreichende Verpflegung und genügend Wasser sind das A und O jeder Wanderung. Setze auf leichte, nahrhafte Snacks wie Nüsse, Trockenfrüchte und Energieriegel. Brot, Käse und Trockenfleisch sind ebenfalls nahrhaft und praktisch. Wenn du Käse und Fleisch am Stück dabei hast, verpacke sie in praktischen Zip-Beuteln aus Plastik.

Plane zudem mindestens 2 Liter Wasser pro Tag ein und denke an einen Wasserfilter oder Tabletten, wenn du in der Wildnis abseits der Zivilisation unterwegs bist. Eine Thermosflasche mit heissem Tee kann an kühleren Tagen zudem Wunder wirken. Auch empfehlenswert bei garstigem Wetter und praktisch zu transportieren in der Thermosflasche: Heisse Bouillon mit Wienerli. Praktischerweise isoliert eine Thermosflasche in beide Richtungen. Du kannst sie auch an heissen Tagen nutzen und dein Getränk kühl halten.

Achte bitte darauf, deinen Müll wieder mitzunehmen und die Natur sauber zu halten.

Passende Accessoires: Kleine Helfer mit grosser Wirkung

Neben der Grundausstattung gibt es zahlreiche Accessoires, die deine Wanderung komfortabler und sicherer machen. Eine gute Sonnenbrille schützt deine Augen vor  UV-Strahlung, besonders in höheren Lagen. Ein Hut oder eine Kappe bewahrt dich vor Sonnenstichen und sorgt für Schatten im Gesicht.

Handschuhe und ein Buff oder Schal sind nützlich, um dich bei kühlerem Wetter warm zu halten, gerade bei starkem Wind. Eine Stirnlampe sollte immer im Rucksack sein, falls du unerwartet länger unterwegs bist oder früh am Morgen startest. Auch ein Multifunktionstool kann sich als äußerst praktisch erweisen, sei es zum Reparieren deiner Ausrüstung oder zum Schneiden von Lebensmitteln. Diese kleinen Extras können den Unterschied machen und deine Wanderung erheblich angenehmer gestalten.

Packliste fürs Weitwandern

Der Outdoor- und Bergsport Detailhändler Transa hat ein hilfreiches Packvideo veröffentlicht, und erklärt dir, wie du deinen Rucksack optimal packst.