Schneeschuhwandern – das klingt nach Freiheit, frischer Bergluft und unberührten Schneelandschaften. Aber Moment mal: Einfach ein paar Schneeschuhe schnappen und los? Nicht ganz. Mit der richtigen Ausrüstung machst Du aus einer klammen, kalten Angelegenheit ein unvergessliches Winterabenteuer. Ob Du Dich fragst, welche Schneeschuhe die besten sind, warum Stöcke nicht fehlen dürfen oder was in deinen Ruckack gehört – hier gibt’s die Antworten. Und keine Sorge: Wir halten es locker und leicht – genauso wie dein Rucksack sein sollte.

Schneeschuhe: Auf den Einsatzzweck kommt es an

Die Hauptrolle beim Schneeschuhwandern spielen – Überraschung – die Schneeschuhe. Sie verhindern, dass du im Schnee versinkst, und bieten dir Halt auf eisigen Flächen. Aber welche Schneeschuhe sind die richtigen?

  • Materialwahl: Schneeschuhe gibt es aus Kunststoff oder Aluminium. Kunststoffmodelle sind leichter, während Aluminium-Schneeschuhe besonders robust sind.
  • Steighilfe: Steile Anstiege? Kein Problem mit einer integrierten Steighilfe, die deine Waden entlastet.
  • Befestigung: Wichtig ist, dass die Bindung zu deinen Wanderschuhen passt. Probier sie vor dem Kauf unbedingt aus!

Materialwahl: Kunststoff vs. Aluminium

Die Wahl des Materials beeinflusst das Gewicht, die Robustheit und die Langlebigkeit deiner Schneeschuhe:

  • Kunststoff:
    Schneeschuhe aus Kunststoff sind leichter und meist günstiger. Sie eignen sich hervorragend für moderates Gelände, wie Waldwege oder sanfte Hänge. Allerdings können sie bei extrem kalten Temperaturen spröde werden.
  • Aluminium:
    Aluminium-Schneeschuhe sind stabiler und besonders gut für anspruchsvolles Gelände, wie steile Hänge oder felsige Abschnitte. Sie bieten oft eine bessere Traktion auf Eis, sind jedoch etwas schwerer und teurer.

Bauweise und Rahmen

Die Bauweise beeinflusst die Performance im Schnee:

  • Rahmen-Schneeschuhe:
    Diese Modelle haben einen stabilen Rahmen (oft Aluminium) mit einer Bespannung aus Kunststoff oder Gummi. Sie bieten eine größere Auflagefläche und sind ideal für tiefen Pulverschnee.
  • Komplette Kunststoffschuhe:
    Diese Schneeschuhe sind durchgängig aus robustem Kunststoff gefertigt. Sie sind kompakter, oft leichter und bieten gute Traktion, besonders auf festgetretenem Schnee.
Schneeschuhe mit Alurahmen sind etwas robuster, dafür aber auch schwerer

Bild: Leslie Cross | unsplash

Steighilfen sind ein Muss

Eine integrierte Steighilfe ist ein Muss, wenn du oft in bergigem Gelände unterwegs bist. Diese kleinen Klappen unter der Ferse lassen sich bei steilen Anstiegen ausklappen und sorgen dafür, dass deine Waden entlastet werden. Besonders bei längeren Touren macht das einen spürbaren Unterschied!

Genügend Flexibilität, scharfe Zacken und eine Steighilfe (fehlt bei diesem Modell im Bild) sind entscheidend bei den Schneeschuhen.

Bild: Jaime Dantas | unsplash

Der Markt für Schneeschuhe ist vielseitig, und je nach Gelände und Einsatzbereich haben die verschiedenen Hersteller passende Modelle im Angebot. Hier ein Überblick über die etablierte Marken und ihre beliebtesten Produkte:

MSR (Mountain Safety Research): Besonders geschätzt für ihre robusten, hochwertigen Schneeschuhe.

  • Lightning Ascent: Ideal für steiles und eisiges Gelände dank aggressiver Steigzacken und stabiler Konstruktion.
  • Evo Trail: Ein Allrounder für Anfänger und moderate Touren.

Tubbs: Eine der ältesten Marken im Schneeschuhmarkt, bekannt für Innovation und Komfort.

  • Flex ALP: Hervorragend für anspruchsvolle Touren durch das flexible Deck und die aggressiven Krallen.
  • Panoramic: Eine Mischung aus Komfort und Performance für vielfältige Bedingungen.

TSL Outdoor: Der französische Hersteller punktet mit leichtem Design und moderner Technologie.

  • Symbioz Elite: Mit BOA-Verschlusssystem für optimalen Halt und flexibler Anpassung an den Untergrund.
  • Highlander Adjust: Perfekt für Tiefschnee und steile Aufstiege durch exzellenten Grip.

Atlas: Spezialist für Schneeschuhe mit hoher Stabilität und Langlebigkeit.

  • Montane: Für lange Touren, mit einer bequemen Bindung und robustem Rahmen.
  • Helium-Serien: Ultraleicht, ideal für schnelle Bewegungen im Schnee.

Crescent Moon: Innovativ durch die Verwendung von EVA-Schaum.

  • Eva All-Foam: Leicht und besonders komfortabel – perfekt für flaches Gelände und moderate Bedingungen.

Teste Schneeschuhe möglichst vor dem Kauf, um sicherzustellen, dass sie zu deinem Gewicht, deinem Schuhwerk und den geplanten Touren passen. Die meisten Fachgeschäfte bieten Beratung und manchmal sogar Testtage im Schnee an.

Mit den passenden Stöcken die Balance finden

Manchmal sind es die kleinen Helfer, die den Unterschied machen. Stöcke sind dafür da, dir Stabilität zu geben und die Knie zu entlasten.

  • Wahl der Stöcke: Teleskopstöcke mit großen Wintertellern sind ideal. Sie verhindern, dass die Stöcke tief im Schnee versinken.
  • Verstellbarkeit: Achte darauf, dass du die Stöcke an Steigungen oder Gefälle flexibel anpassen kannst. Es gibt jene mit einem Schnellspanngriff, und jene, die sich mittels Schrauben arretieren lassen. Beide Varianten sind OK. Denke daran, dass gerade wenn der Stock kalt ist jene zum Schrauben mit den Handschuhen schwieriger zu handeln sind.
  • Material: Leichte Aluminium- oder Carbonstöcke sind robust und komfortabel.

Ohne Stöcke fühlst du dich in schwierigem Gelände schnell wie ein Pinguin auf Glatteis – also lieber einpacken!

Die richtige Ausrüstung ist essentiell. Dazu gehören auch Stöcke mit genügend grossem Schneeteller

Bild: Joel Tasche | unsplash

Mit der richtigen Bekleidung warm und trocken bleiben

Beim Schneeschuhwandern gilt: Das Zwiebelprinzip ist dein bester Freund! Die richtige Schneeschuhwandern Bekleidung hält dich warm, ohne dass du dich wie ein Michelin-Männchen fühlst.

  • Unterwäsche: Thermounterwäsche ist ein Muss – sie hält dich trocken und warm.
  • Mittlere Schicht: Fleecejacken oder dünne Isolationsjacken sorgen für die richtige Temperatur.
  • Außenlage: Eine wasserdichte Hardshelljacke und -hose schützen dich vor Wind und Schnee.

Vergiss nicht: Handschuhe, Mütze und eine Sonnenbrille gegen die blendenden Schneereflexionen! Ersatzkleidung gehört ebenfalls in den Rucksack – für den Fall, dass du schwitzt oder frierst.

Der Rucksack: Dein treuer Begleiter fürs Schneeschuhwandern

Ob Snacks, Ersatzkleidung oder Lawinenausrüstung – ein guter Schneeschuhwandern Rucksack ist unverzichtbar.

  • Größe: Ein Volumen von 20 bis 30 Litern reicht für Tageswanderungen aus.
  • Tragesystem: Achte auf gepolsterte Gurte und eine Halterung für Schneeschuhe.
  • Zubehör: Eine Regenhülle schützt den Inhalt vor Schnee und Nässe, und eine Halterung für Stöcke ist praktisch für Pausen.

Fun Fact: Ein gut gepackter Rucksack kann auch als Sitzunterlage für die Mittagspause dienen – wenn du ihn nicht zu vollstopfst!

Für gemütliche Tagestouren reicht ein kleiner Rucksack

Bild: Greg Rosenke | unsplash

Sicherheitsausrüstung: LVS, Sonde und Schaufel sind im offenen Gelände Pflicht

Wenn du dich im offenen Gelände abseits gesicherter Routen bewegst, ist eine vollständige Lawinenausrüstung unverzichtbar – sie kann im Ernstfall Leben retten. Dazu gehören das LVS-Gerät, die Lawinensonde und eine Schaufel.
  • LVS-Gerät: Wähle ein Modell mit mindestens drei Antennen und einer intuitiven Bedienung. Wichtig sind eine klare Anzeige und eine hohe Reichweite, um verschüttete Personen schnell zu lokalisieren. Mache dich im Vorfeld mit dem Gerät vertraut und lass dich ausbilden.
  • Sonde: Sie muss leicht, stabil und lang genug sein (mindestens 240 cm), um auch bei tiefen Verschüttungen effektiv arbeiten zu können. Klapp- oder Stecksysteme ermöglichen einen schnellen Aufbau.
  • Schaufel: Setze auf ein robustes Material wie Aluminium, das auch bei gefrorenem Schnee zuverlässig funktioniert. Ein ergonomischer Griff und eine scharfe Kante erleichtern die Arbeit.

Die beste Ausrüstung nutzt nichts ohne Übung: Nimm regelmäßig an LVS-Trainings teil, damit du in einer Notfallsituation sicher und schnell handeln kannst!

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Energie tanken: Verpflegung für die Schneeschuhwanderung

Schneeschuhwandern ist ein echter Kalorienkiller – kein Wunder, dass irgendwann der Magen knurrt. Damit du nicht mitten im Schnee von der Energie verlassen wirst, ist die richtige Verpflegung ein Muss. Snacks wie Müsliriegel, Nüsse oder Schokolade sind ideal: Sie liefern schnell Energie und lassen sich leicht im Rucksack verstauen. Auch ein Thermosbecher mit heissem Tee gehört zur Grundausstattung. Er wärmt nicht nur die Hände, sondern auch die Seele – perfekt für eine Pause im Winterwunderland.

Doch was, wenn die Tour länger dauert und du etwas „Richtiges“ essen möchtest? Hier kommen gefriergetrocknete Mahlzeiten ins Spiel. Diese leichten Gerichte im Beutel sind ein Segen für Outdoor-Fans. Du brauchst nur heisses Wasser – schon hast du in wenigen Minuten eine vollwertige Mahlzeit. Von Pasta über Curry bis hin zu Eintöpfen ist die Auswahl riesig. Achte beim Kauf darauf, dass die Mahlzeiten genügend Kalorien und Proteine enthalten, um deine Energiereserven aufzufüllen.

Für das ultimative Gipfel-Feeling kannst du den Beutel einfach mit einem Löffel geniessen, während du die Aussicht bewunderst. Und ein kleiner Tipp: Immer eine Packung extra mitnehmen – nichts rettet die Stimmung besser, als eine warme Mahlzeit nach einer anstrengenden Etappe. Aber Vorsicht: Den Schnee für deinen Tee oder als „Topping“ bitte nicht in gelb pflücken!

Auf einer Tour im Winter eignet sich auch eine gefriergetrocknete Mahlzeit aus dem Beutel hervorragend

Bild: Unsplash

Diese Ausrüstung solltest du auf einer Schneeschuhwanderung dabei haben

Das Video von Bergzeit erklärt dir, welche Ausrüstung mit auf eine Schneeschuhtour gehört.

Fazit: Darauf kommst bei der Ausrüstung an

Überlege dir vor dem Kauf genau, wo du unterwegs sein möchtest:

  • Für flache, einfache Touren reichen leichtere, kompakte Schneeschuhe ohne viele Extras.
  • Für steiles oder eisiges Gelände brauchst du ein Modell mit guter Traktion und Steighilfen.
  • Wenn du oft im tiefen Pulverschnee wanderst, wähle grössere Schneeschuhe mit breiterer Auflagefläche.

Ein guter Schneeschuh ist eine Investition, die dir viele unvergessliche Abenteuer beschert. Probiere verschiedene Modelle aus und lass dich im Fachhandel beraten – dann steht deiner Schneeschuhwanderung nichts mehr im Weg!